Historie
Historie der königlich
privilegierten Feuerschützengesellschaft Schliersee
Die
„Altschützengesellschaft für Zimmerstutzen“ wurde 1852 erstmals erwähnt, es wird
angenommen, dass diese schon länger bestand. Später kamen weitere
Schützengesellschaften wie die SG Westenhofen, SG Breitenbach, SG Fischhausen
hinzu. Geschossen wurde auf der Halbinsel Freudenberg, die Anlage entsprach aber
hinsichtlich der Entfernung nicht mehr den Anforderungen.
So wurde
schließlich im Februar 1869 im Gasthof Post eine eigene Schützengesellschaft
gegründet, die Kgl. priv. Feuerschützengesellschaft.
An dem
jetzigen Standort, dem sogenannten Rauhensteiner Bichl, errichtete man eine neue
Schießstätte.
1875 zählte die Schützengesellschaft bereits 223 Mitglieder.
In den
folgenden Jahren wurden von den Schlierseern in Bayrischzell mehrere
Festschießen ausgerichtet, unter anderem für das bayrische Königshaus. Davon
zeugen mehrere Schießscheiben, die im Schützenhaus hängen.
Neben
anderen Schießen in der nachfolgenden Zeit wurde 1928 von Xaver Terofal, dem
Begründer des Schlierseer Bauerntheaters, ein bedeutendes Fest- und Freischießen
abgehalten.
Ab 1939
holte der 2. Weltkrieg Schliersee ein und die Schießstätte diente als
Gefangenenlager für französische Soldaten und als Frauengefangenenlager.
Der
Schießbetrieb konnte erst im Jahr 1950 wiederaufgenommen werden.
1953
feierte man das 100-jährige Jubiläum (der Altschützengesellschaft), verbunden
mit dem 1. Gauschießen des Schützengaues Holzkirchen.
1958 wurde
bei der Generalversammlung im Gasthof Alpenrose die „Altschützengesellschaft
Zimmerstutzen Schliersee“ in die Kgl. priv. Feuerschützengesellschaft
übernommen.
Das Jahr
1964 brachte große Schwierigkeiten mit sich, das Landratsamt entzog der
Gesellschaft die Schießerlaubnis und verlangte neue Baupläne.
Doch
bereits 1965 wurde die Erlaubnis zum Bau neuer Schießstände erteilt.
1966 konnte
mit dem Bau begonnen werden. Es entstanden 29 Stände auf 10m, 3 Pistolenstände
auf 25m, 4 Zimmerstutzen-Stände auf 15m sowie
10 Stände für Feuerstutzen
und Kleinkaliber-Gewehr auf 130m Entfernung. Noch im selben Jahr fand das
Probeschießen statt.
Durch die zunehmende
Bebauung der Nachbargrundstück kam es kurz drauf zu einem Rechtsstreit,
verbunden mit verschärften Bauauflagen für den 130m Stand. Die
Schützengesellschaft konnte die Auflagen nicht umsetzen und der 130m Stand ist
seit diesem Zeitpunkt Geschichte.
1967 wurde
das erste Gästeschießen eingeführt, welches heute noch jeden Montag im Juli und
August abgehalten wird. Damals war der Zuspruch unter den Urlaubsgästen so groß,
dass im Vorraum des Stübers zusätzliche Bänke und Tische aufgebaut werden
mussten.
Im
folgenden Jahrzehnt wurde 2x der oberbayrische Bezirksschützentag von der
Schlierseer Gesellschaft organisiert und abgehalten.
1983 wurde
die Zulassung von Schwarzpulver für den 25m-Stand erteilt. Damals wusste man
noch nicht, dass dies für die Gesellschaft von großer Bedeutung sein würde.
Seitdem mischen Schlierseer Schützen regelmäßig bei internationalen Wettkämpfen
und Weltmeisterschaften mit und siegten in der Einzel- und Mannschaftswertung.
1984
erfolgte das Gauschießen für Luftgewehr und -pistole des Schützengaues
Holzkirchen, im gleichen Jahr fand ein großes Gartenfest vor dem Schützenhaus
statt.
Im Jahr
2009 wurde anlässlich des 140-jährigen Jubiläums zum vierten Mal ein Gauschießen
des Schützengaues Holzkirchen auf der Schießstätte in Schliersee abgehalten.
Zum
150-jährigen Jubiläum hält die Schützengesellschaft im Juli 2019 ein Gartenfest
auf dem Parkplatz der Schießstätte ab.
Leider
spürt die Schützengesellschaft den zunehmenden Wandel in der Freizeitgestaltung
der Bevölkerung und hat zunehmende Nachwuchsprobleme. Auch die behördlichen
Vorschriften für Sportschützen und ein stetig verschärftes Waffenrecht tragen
sicherlich zu dieser Entwicklung bei. Dennoch hat die Gesellschaft eine regen
Zuspruch an Gastmitgliedern, was an dem umfangreichen Terminkalender mit seiner
breiten Palette an angebotenen Disziplinen liegen dürfte.
Stand: 26.01.20 CS